Das Wiedenhöfer Stift, eine Pflegeeinrichtung der Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal e.V., stand vor einer großen Herausforderung: ein aufwändiger Umzug und die damit verbundenen Umstellungen bei Prozessen, Arbeitszeitmodellen und digitalen Anwendungen. Ein Kraftakt, für den sie die Berater*innen des pulsnetz MuTiG-Projekts als Unterstützung hinzugezogen haben. Hier geben wir einen Einblick, wie die Beratung zum Erfolg wurde und welche Methoden dabei entscheidend waren.
Das Ziel war, den bevorstehenden Umzug in einen Neubau optimal zu nutzen, um Digitalisierungsvorhaben, die lange auf Eis lagen, endlich anzugehen. Dafür war es wichtig, ein gemeinsames Verständnis und eine positive Einstellung gegenüber neuen digitalen Technologien zu schaffen. Dafür haben wir gemeinsam eine Roadmap für den Umzug und die darauffolgenden Monate erarbeitet. Außerdem haben wir einen Plan für die Förderung eines kollektiven digitalen Mindsets entwickelt.
Die Beratung wurde in drei intensiven Präsenz-Workshops durchgeführt. Mithilfe von Visualisierungstechniken und partizipativen Methoden haben wir gemeinsam klare Arbeitspakete definiert und Verantwortlichkeiten festgelegt. Dieser partizipative Ansatz und die kreative Atmosphäre haben die Mitarbeitenden aktiv eingebunden und so konnten wir zusammen eine realistische Roadmap entwickeln.
Die Ergebnisse fließen jetzt in die Planungen für 2025 ein. Aber bereits heute zeigt sich im Wiedenhöfer Stift eine höhere Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit bei Veränderungsprozessen. Die Beteiligungskultur ist gestiegen. Und um an die Bedeutung von Transparenz in der Kommunikation immer wieder zu erinnern, wurde die Roadmap für alle sichtbar im Besprechungsraum ausgehängt.
Unsere Beraterin Nadine-Reussel-Distler hat sich nach der Beratung mit Daniel Trick (Einrichtungsleiter Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal e.V.) zusammengesetzt und noch einmal über den Beratungsprozess gesprochen.
Wie sind Sie zum [Zukunftszentrum] gekommen? Wie haben Sie von den Angeboten erfahren?
Daniel Trick: Durch Kontakte beim Träger im Fachreferat Pflege. Es hieß, das Diakonische Werk Baden/ pulsnetz MuTiG hätte ein interessantes Angebot, das uns bei den Herausforderungen unterstützen könnte.
Um welche Herausforderungen handelte es sich denn konkret?
Daniel Trick: Wie jedes Unternehmen standen auch wir im Jahr 2023 wieder einmal vor einer besonders großen Herausforderung: Eine jahrzehntelang eingespielte stationär Pflegeeinrichtung mit ehemals 132 Betten sollte in einen Neubau umziehen. Gleichzeitig sollte die digitale Dokumentation ausgebaut und die Tourenplanung der Pflegekräfte bei den Bewohnern vor Ort optimiert werden. Künftig sollten zusätzlich zur PC-gestützten Pflegedokumentation auch tragbare Geräte (Tablets) zum Einsatz kommen. Ein Großprojekt, das alle verfügbaren Kräfte und Ressourcen benötigte! Unsere Kapazitäten waren zudem gefühlt „erschöpft“, als dass wir uns selbst auch noch um diese Thematik kümmern konnten. Wir benötigten Unterstützung in diesem Change-Prozess.
Gab es neue Erkenntnisse, die Sie im Verlauf unserer Beratung gemacht haben?
Daniel Trick: Der Schüssel war sicher, das Motto der Organisationsentwicklung „Betroffene zu Beteiligten machen“ konsequent umzusetzen. Auch wenn dies bei Entscheidungen oft mehr Zeit benötigt, bis ein Gremium sich wieder trifft und diese Entscheidungen treffen kann. Partizipation ist bei Change-Prozessen essenziell. Auch Transparenz ist hier zu nennen. Wir haben versucht, konsequent über alle Neuigkeiten und Entscheidungen intern zu informieren. Im Prozess der Beratung selbst war hilfreich, dass wir uns aus dem Arbeitsalltag heraus in angenehmes Ambiente zurückgezogen haben, wo sich die Gedanken frei entfalten konnten und keine Störungen zu erwarten waren. So konnten wir uns auf die Meta-Ebene begeben und uns neu sortieren.
Welche Beratungsaspekte waren aus Ihrer Sicht besonders erfolgreich?
Daniel Trick: Zum einen der partizipative Ansatz – wir waren gut einbezogen und die relevanten Personen waren durchgängig dabei. Zum anderen half uns der professionelle und neutrale Blick der Beraterin von außen, das Feedback und die empathische Moderation. Auch die gewählten Methoden (Visualisierung, Roadmap) waren für uns passgenau. Die Einheiten in Präsenz fanden zudem in einem guten Rhythmus (ca. einmal pro Quartal) statt und waren immer sehr intensiv und erfüllend.
Wir als pulsnetz MuTiG- Team bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen!
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