Nachhaltig digital - dank Changemanagement Wissen

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die Megatrends unserer Zeit und können – gemeinsam gedacht - ökologische, soziale und ökonomische Vorteile für Organisationen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft hervorbringen. Hier erklären wir, warum ein Kulturwandel dafür entscheidend ist.

Nachhaltigkeit in Digitalisierungsprojekten - was bedeutet das? 

In den vergangenen Jahren hat die ökologische Nachhaltigkeit wegen des Klimawandels und der Energiekrise an Bedeutung gewonnen. Doch Nachhaltigkeit umfasst mehr: Sie ist ein ganzheitliches Konzept, das auch wirtschaftliche und soziale Aspekte einbezieht. Es geht darum, Ressourcen so zu nutzen, dass sie langfristig erhalten bleiben und eine gesunde Umwelt sowie soziale Gerechtigkeit sichern. (UN 2022)

In Sozialwirtschaftsorganisationen und speziell in Digitalisierungsprojekten gewinnen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit an Bedeutung. In diesem Blogbeitrag haben wir uns schon ausführlich damit beschäftigt, hier ein kurzer Überblick:

  1. Umweltaspekte: Klimaschutz, Schutz der biologischen Vielfalt, gesunde Ökosysteme, Wasser- und Bodenschutz, Abfallvermeidung und Recycling.
  2. Soziale Aspekte: Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit, gesundes Arbeiten, Vermeidung von gesellschaftlicher Spaltung, Ausgrenzung und Diskriminierung, Schutz der Privatsphäre.
  3. Wirtschaftliche Aspekte: Ressourcenschonung durch effizientes Arbeiten und deren nachhaltige Beschaffung.

Digitalisierung als Chance oder Hemmnis für Nachhaltigkeit

Wir müssen stets hinterfragen, wie wir neue Technologien nutzen und die Digitalisierung gestalten. Sie beeinflusst Mensch, Umwelt und Natur erheblich. Setzen wir bestehende analoge Prozesse einfach digital fort, kann dies ökologische und soziale Problematiken beschleunigen. Beispielsweise verbraucht jedes Endgerät wertvolle Rohstoffe und Energie; Menschen mit Einschränkungen haben oft Schwierigkeiten, am digitalen Leben teilzunehmen. Gleichzeitig können digitale Technologien helfen, Ressourcen zu schonen. Beispiele sind die Tourenplanung in der ambulanten Pflege oder Sensoren, die den Energieausstoß in Gebäuden minimieren. Digitalisierung kann auch das soziale Leben inklusiver gestalten – etwa durch Tools, die Inhalte in Leichte Sprache übersetzen. Digitalisierungsprojekte bieten somit sowohl Lösungen als auch Herausforderungen für nachhaltiges Handeln.

Doppelte Transformation

Eine Organisation der Gesundheits- und Sozialwirtschaft nachhaltig und digital auszurichten, stellt eine große Herausforderung dar. Noch schwieriger wird es, wenn beides gleichzeitig geschehen soll. In den vergangenen Jahren prägte sich der Begriff der doppelten Transformation (Bertelsmann 2022, 2023, Münch et al. 2022). Hier dient die Digitalisierung als Mittel, um das Ziel der Nachhaltigkeit umfassend zu verfolgen. Auch in der Sozialwirtschaft bietet die doppelte Transformation großes Potenzial. Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenzudenken, bedeutet, Digitalisierungsprojekte zu priorisieren, die Nachhaltigkeitsziele fördern. Beispiele sind Projekte zur digitalen Teilhabe, Energieeffizienz oder gemeinnützigen Datennutzung.

Nachhaltigkeit braucht Changemanagement

Doch überall dort, wo Menschen arbeiten, reicht die bloße Umsetzung von Transformationsprozessen nicht aus: Sobald Mitarbeitende persönlich betroffen sind, begegnen sie dem Wandel meist skeptisch oder ängstlich. Häufig folgt dann aktiver oder passiver Widerstand. (Wüstmann, Aug. 2023). Für eine erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsvorhaben ist also die Beteiligung und die Akzeptanz der Mitarbeitenden entscheidend – sie sind ein aktiver Teil der Transformation. Changemanagement ist ein wichtiges Tool, um diese Veränderungen gesteuert zu begleiten. Unter Changemanagement versteht man die Planung und Durchführung aller Aktivitäten, welche die betroffenen Führungskräfte und Mitarbeitenden auf die zukünftige Situation vorbereiten und ihnen eine möglichst optimale Umsetzung der veränderten Anforderungen ermöglichen. (Kleindienst, 2017).

Für nachhaltige Veränderung ist es entscheidend, dass Mitarbeitende ihre Denk - und Verhaltensmuster hinterfragen, anpassen und so ein kollektiv stärkeres Bewusstsein für Umweltfragen und ethische Verantwortung entsteht. Changemanagement kann diesen Wandel strukturiert begleiten. Es kann Prozesse optimieren, Verschwendung reduzieren und eine effizientere Ressourcennutzung sicherstellen.

 

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Quellen: 

 

Bild: AdobeStock/Generiert mit KI

Ricarda Höfner-Landgrebe vediso e.V.

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