Sprachsteuerung & Robotik in der PflegeUnterstützung in Kommunikations- und Dokumentationsaufgaben und in der sozialen Interaktion

 

Digitale Tools mit Sprachfunktionen bieten heute bereits Möglichkeiten, die Verständigung in multikulturellen Pflegeeinrichtungen zu verbessern und unterstützen Pflegekräfte bei organisatorischen Aufgaben. Roboter in der Pflege übernehmen zeitintensive zwischenmenschliche Aufgaben, bieten Unterhaltung und fördern kognitive Funktionen, was Pflegekräfte entlastet und den Bewohner*innen zugutekommt. 

Hier findet sich ein Überblick, in welchen Bereichen und für welche Aufgaben in der Pflege diese Art von Technologien heute schon eingesetzt werden können: 

Sprachfunktionen: Übersetzung, Dokumentationsunterstützung und Alltagsentlastung 

Eine Beispielanwendung ist Vasco V4, ein tragbarer Übersetzer, der gesprochene Sprache in Echtzeit übersetzt, anzeigt und auf Wunsch auch laut vorliest. Potenziale bieten sich vor allem in der Überwindung von Sprachbarrieren zwischen Pflegekräften und Bewohner*innen mit Migrationshintergrund. Auch geschriebene Texte, wie z. B. Pflegedokumentationen oder Einverständniserklärungen, lassen sich durch eine eingebaute Kamera leicht in andere Sprachen überführen. Für eine besonders natürliche Kommunikation bietet Timekettle Kopfhörer an, die eine Zwei-Wege-Simultanübersetzung ermöglichen und es den Pflegekräften erlauben, Gespräche in Echtzeit zu übersetzen, ohne die Hände benutzen zu müssen. 

Mithilfe der Apps Dexter und Voize kann die Dokumentation direkt auf dem Smartphone eingesprochen, vereinheitlicht und leicht weiterverwendet werden. Darüber hinaus unterstützt das digitale Assistenzsystem VIVAIcare mit der Sprachassistentin Vivi den Alltag von Senior*innen, indem es an Medikamente und Termine erinnert, Gesundheitsrisiken erkennt und psychische Unterstützung durch Funktionen wie „Gute-Nacht-Gespräche“ bietet.

Kopfhörer Timekettle

Roboter: Emotionale Unterstützung, Unterhaltung und Übernahme kleiner Aufgaben 

Roboter haben zwar selbst keine Gefühle, können aber durchaus kognitive und emotionsbezogene Pflegetätigkeiten übernehmen. So hat z. B. Navel Robotics einen sozialen KI-gestützten Roboter entwickelt, der Emotionen erkennt, bei der Dokumentation unterstützt und kognitive Trainings durchführt, was das Wohlbefinden von Pflegebedürftigen verbessert. Seit Oktober 2023 wird Navel bereits in Pilotprojekten eingesetzt und soll schon bald in Pflegeheimen autonom tätig sein. Ein weiterer innovativer Roboter ist Temi, der Bewohner*innen z. B. in Zeiten beschäftigt, in denen niemand vom Personal anwesend sein kann. Er navigiert autonom durch den Raum, beherrscht mehrere Sprachen und unterhält durch verschiedene Video- und Spieloptionen. 

Weitere Informationen und praktische Beispiele zu diesen Technologien finden Sie in unserem Flyer.